Vor einigen Jahrzehnten noch wurden die usbekischen Tauben systematisch trainiert. Sie waren fur ihre Flugleistungen und ihre Kampfbereitschaft beruhmt. Dem Flug wurde nicht weniger Aufmerksamkeit geschenkt als dem Aussehen.
Heute werden diese Tauben von den meisten Taubenzuchtern aus Furcht vor Verlusten in Volieren gehalten. Die Tauben fliegen uberhaupt nicht mehr.
Ein Teil der Zuchter beschrankt sich auf Volierehaltung ohne Freiflug. Die Tauben sind in diesem Falle der Moglichkeit beraubt, frei zu fliegen. Sie fliegen hochstens vom Dachfirst zur Fernsehantenne und wieder zuruck.
Nur wenige Taubenzuchter trainieren ihre Zoglinge noch. Aber auch diese Vogel fliegen niedrig und wagen nur selten Steilfluge. Sie sind nur noch fahig, kurze Strecken zuruckzulegen. Beobachtet man einmal im Schwarm einen ausgezeichneten Flugkunstler, so zeigt sich nicht selten, wenn er sich niederlabt, dab es sich um ein Exemplar ohne Haube oder mit fehlerhafter Kappe oder zu kleinen Latschen handelt. Unter den doppelkappigen Tauben sind gute Flieger und Kampfer eine Seltenheit.
Mitunter trifft man unter den doppelkappigen Tauben Exemplare mit herabhangenden Schwingen oder "Zitterer". Wahrscheinlich handelt es sich um Versuche von Liebhabern durch Einkreuzung anderer Taubenrassen die Schaueigenschaften dieser Tauben, die sonst alle Merkmale der usbekischen Tauben besitzen, aufzubessern.
Tauben mussen jeden Tag trainieren. Viele Taubenliebhaber beginnen abends nach 18.00 Uhr mit dem Treiben der Tauben. Diese Tauben nennt man "Pai-gari". Meist bleiben sie die ganze Nacht uber im Freien.
Charakteristisch fur Flugkampftauben ist, dab sie ohne Freiflug verspielt werden und ihre Flugfahigkeit einbuben, sich in sog. "Girrja" verwandeln.
Das Flugtraining der Jungtauben beginnt in dem Augenblick, wo die Taub-chen in der Lage sind, selbst Futter aufzunehmen und mit Flugen aufs Dach beginnen.
In Winter werden Voliertauben nach Geschlechtern getrennt untergebracht. Flugtauben bleiben zusammen.